Spezialisierungen

Aufbaustudiengang für Orchesterprofessoren

Inaktiv für das akademische Jahr 2016/17

Lernziele

Der zweijährige Spezialisierungskurs „Orchesterprofessor“ zielt darauf ab, Fachleute auszubilden, die sich umfassend und gründlich auf das große symphonische und opernhafte Repertoire vorbereiten, mit dem sich ein Orchester im Allgemeinen beschäftigt und das in einer Symphonie- oder Theatersaison aufgeführt wird. Das Programm fördert eine differenzierte und organische Vorbereitung, die durch den Erwerb wichtiger technisch-instrumentaler Fähigkeiten und durch die besondere Herangehensweise eines Orchesterprofessors an die musikalische Seite erreicht wird. Er muss das Repertoire umfassend kennen, nicht nur für sich selbst, sondern auch im Hinblick auf das allgemeine Ziel. Er muss über Kenntnisse der musikalischen Sprache und Form verfügen. Er muss die verschiedenen Ausprägungen der Stile verstehen. Er muss ein Gespür für die musikalische Gestaltung eines Orchesters haben.
Es darf ihm nicht an der Fähigkeit mangeln, sich zu orientieren und mit der Orchesterleitung in Dialog zu treten. Darüber hinaus muss er ein Gespür für die Arbeitspraktiken in einem Orchester haben: Kenntnis der Pflichten sowie der Rechte des Beschäftigten; Kenntnis der organisatorischen Bedingungen, der Verwaltungsstrukturen, der Einstellungsmethoden, der Vertragsbedingungen. Der Kurs zielt also auf eine umfassende Ausbildung ab, die für die volle Entfaltung des Berufs nützlich ist. Die ersten Vertiefungen sind musikalischer und künstlerischer Natur: das Zusammenspiel in einem Orchester, das ein gezieltes Training erfordert, um den Sinn für die Koordination des eigenen musikalischen Beitrags in dem größeren, komplexen Ensemble des Orchesters zu begreifen; die Beherrschung des größeren Repertoires für den eigenen Instrumentalpart; die Kenntnis der Soloplätze für das Instrument, wo sie in den Orchesterdiskurs eingreifen, um vorbereitet und bereit zu sein; die Aneignung einer ausgezeichneten Lesefähigkeit, auch vom Blatt; der Besitz der Voraussetzungen für die Ausübung verschiedener Rollen, wie sie in der – auch hierarchischen – Organisation eines Orchesters vorgesehen sind; der Besitz klarer Begriffe der Aufführungs- und Interpretationstraditionen. Das Endziel besteht darin, eine umfassende Vision des eigenen Werks im historischen Vergleich und im Hinblick auf die verschiedenen Traditionen zu besitzen, die in der heutigen Orchesterarbeit fortbestehen. Die Praxis und die Orientierungen für die Aufführung und die Interpretation müssen auf sinnvolle Weise vertraut gemacht werden, noch bevor sie im Sinne einer vollen Arbeit in einem Orchester kultiviert werden. Den Studierenden bereits in der Vorbereitungs- und Studienphase eine umfassende Kenntnis der angestrebten Professionalität zu vermitteln, bedeutet, sie mit einem überzeugenden Wissen auszustatten, das ihnen in der Wettbewerbsphase helfen wird, die Stelle zu bekommen. All dies kann durch ein Studium erreicht werden, das mit erfahrenen Fachleuten durchgeführt wird. Aber vieles entsteht in der konkreten Beziehung, die live in einem Orchester realisiert werden kann.

Beschreibung des Berufsprofils, der Möglichkeiten und der Absatzmöglichkeiten

 

Der Beruf des Orchesterprofessors ist ein spezifischer Beruf, der auf einem soliden musikalischen und instrumentalen Hintergrund beruht, sich dann aber in seinen eigenen Bedingungen weiterentwickelt. Der Orchesterprofessor ist ein hervorragender Instrumentalist, der über eine solide Technik verfügt und in der Lage ist, sich in verschiedenen Musikstilen zu orientieren. Darüber hinaus verfügt er über ein besonderes Wissen über die Bedingungen des Berufs, das sich in der instrumentalen Praxis niederschlägt und für die Schaffung eines kohärenten orchestralen Ganzen nützlich ist. Der Orchestermusiker versteht es, sein eigenes Werk so zu gestalten, dass es zur Definition eines vollständigen musikalischen Organismus beiträgt, der auf der Ebene der Instrumentenfamilien und ihrer Beteiligung an der Produktion des orchestralen Ganzen gut verbunden ist. Er weiß, wie er mit einer schnellen Wahl den besten Intonationsakkord erzeugen kann, wie er das richtige Gleichgewicht findet und wie er auf die Gesten des Dirigenten reagieren kann. Er weiß auch, wie man sich im Orchester verhält, um ein Höchstmaß an Produktivität zu gewährleisten. Er arbeitet in Koordination, aber auch mit einer gewissen Disziplin. Er trägt dazu bei, das künstlerische Ziel zu erreichen, denn er weiß, dass das Orchester ein komplexer Organismus ist, der von empfindlichen Mechanismen lebt, die auch in seinen eigenen Händen liegen.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Konservatorium und dem Haydn-Orchester von Bozen und Trient ist von großer Bedeutung.

Alle Studierenden des Spezialisierungskurses haben die Möglichkeit, ein umfangreiches Praktikum im Haydn-Orchester von Bozen und Trient zu absolvieren. Das heißt, sie werden konkret im Orchester arbeiten, und zwar in Kontakt mit der strukturierten Professionalität des Orchesters. Auf diese Weise können sie sich wichtige und entscheidende Kompetenzen im Bereich der künstlerisch-musikalischen Ordnung, der Aufführungs- und Instrumentalpraxis, der Musikkultur und der Einstellung zur Arbeit in einem Orchester, zu den Beziehungen zwischen den Orchestermusikern und allgemein zu allen an der Musikproduktion in einem solchen Kontext beteiligten Berufsgruppen aneignen. Ziel des Spezialisierungskurses ist es daher, Fachleute auszubilden, die in Orchestern tätig sind, sei es im Bereich der Symphonik, der Oper oder auch in anderen Repertoires, und die in Bezug auf die technische, musikalische und stilistische Beherrschung der Orchestersprache, der Praktiken und der Verhaltensweisen, die ein Orchester bestimmen, voll und ganz fähig sind. Das mit dem Studiengang angestrebte Berufsprofil lässt sich daher wie folgt zusammenfassen:

  • Tätigkeiten als Orchesterleiter in professionellen Orchestern, die sich mit symphonischem, opernhaftem oder auch anderem Repertoire befassen.

Zugangsvoraussetzungen

Mindestanforderung: Erstes akademisches Diplom eines Konservatoriums (oder eines Istituto Musicale Pareggiato) für ein beliebiges Instrument: traditionelles Diplom (in Verbindung mit dem Abitur) oder experimentelles dreijähriges Hochschuldiplom. Ein im Ausland an einer Musikhochschule erworbener akademischer Abschluss gleichen Niveaus wird als gleichwertig anerkannt.

Folgende Qualifikation wird bevorzugt: Akademisches Diplom der zweiten Stufe, höheres experimentelles zweijähriges Diplom, eines Konservatoriums (oder eines vergleichbaren Musikinstituts). Oder eine im Ausland erworbene gleichwertige Qualifikation.
In jedem Fall wird ein Vorspiel durchgeführt, um zu entscheiden, wer für den Kurs zugelassen und folglich immatrikuliert wird.
Dabei wird auf eine ausgewogene Verteilung der Einschreibungen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Orchesters geachtet. Auch bei der Planung der Zulassungszahlen wird darauf Rücksicht genommen.
Zur Unterstützung der Einschreibung und der Teilnahme der Studierenden können Stipendien gewährt werden.

Adressaten

Der Spezialisierungskurs richtet sich an diejenigen, die ihre professionelle Ausbildung im instrumentalen Bereich auf das höchste Niveau der Perfektion bringen, ihre akademischen Studien aktualisieren und vervollständigen und auf einem hohen Spezialisierungsniveau das Orchesterrepertoire, die Schriften und die instrumentalen Sprachen studieren wollen, wie sie in symphonischen Werken, Operntheaterproduktionen und anderen musikalischen Genres definiert sind. Am Ende des Spezialisierungskurses werden sie eine umfassende Kompetenz erreicht haben, die sofort in professionelle Orchester integriert werden kann. Ein entscheidender Beitrag dazu ist die bereits in der formativen Phase des Studiengangs stattfindende Einbindung in ein professionelles Orchester, wie z.B. das Haydn-Orchester Bozen und Trient, für vollprofessionelle Produktionen und das Ergebnis bei der Produktion der offiziellen Saison.

Struktur

Teilnehmerzahlen: mindestens 8 Teilnehmer, höchstens 20 Teilnehmer.
Insgesamt 3060 Ausbildungsstunden in zwei Jahren. Davon entfallen 990 Stunden auf Frontalunterricht, Praktika und angeleitete Workshops, die mit Musikproduktionen verbunden sind. Die Praktika werden bei der Partnerorganisation Orchestra Haydn di Bolzano e Trento durchgeführt. Das Orchester Haydn di Bolzano e Trento arbeitet aktiv mit dem Studiengang zusammen und bietet eine Ausbildung vor allem im Rahmen des Praktikums an, das aus angeleiteten Proben besteht, die die Studierenden in Kontakt mit den Musikern des Orchesters und in vollem Umfang in einem professionellen Kontext leiten. Die Proben werden zu konkreten Momenten der musikalischen Produktion führen. Darüber hinaus wird ein Teil des Unterrichts im Rahmen der Aktivitäten des Orchesters unter praktischen Bedingungen durchgeführt. Diese sehr praktisch ausgerichteten Unterrichte sind thematisch auf bestimmte und umschriebene Themen ausgerichtet (vgl. im Lehrplan den Bereich der Methoden und Techniken).
Das Konservatorium engagiert sich auch im Bereich des methodischen und technischen Unterrichts für den Erwerb von Techniken im Zusammenhang mit dem Vom-Blatt-Lesen und der Aufführung zeitgenössischer Repertoires. Ein wichtiger Bereich ist das Studium und die Vertiefung des Orchesterrepertoires in den Bereichen Sinfonie, Oper, Musiktheater und anderen Genres (Bereich der Repertoirekenntnisse). Besondere Aufmerksamkeit wird dem Repertoire des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart gewidmet. Um eine artikulierte und vertiefte Kompetenz zu entwickeln, die ein kulturelles Verständnis von Repertoires und musikalischen Sprachen hervorbringt, wird das Konservatorium als Funktion der kulturellen und analytischen vertieften Studien über Repertoires (Kompetenzbereich der spezifischen Musiksprachen) eine wichtige Grundlage bieten. Darüber hinaus stellt der Unterricht im Bereich der allgemeineren Fähigkeiten und musikalischen Erfahrungen eine wichtige formative Grundlage dar. Der Bereich Recht ermöglicht es den Studierenden, wichtige Kenntnisse auf dem Gebiet des Rechts der darstellenden Künste und der Gesetzgebung sowie des Arbeitsrechts und der Verträge zu erwerben, die den Musiker und den Orchesterleiter betreffen oder betreffen können.

Das Konservatorium „Bonporti“ in Trient und das Haydn-Orchester von Bozen und Trient arbeiten aktiv und direkt an der Lehrtätigkeit im Rahmen des Spezialisierungskurses zusammen. Gemeinsam arbeiten sie unter der Leitung eines Dozenten an der Definition des Arbeitsprojekts, das alle Studierenden betrifft und das als Abschlussprüfung präsentiert wird.

Auch die individuellen Lernstunden (etwa 2000) müssen berücksichtigt werden. Neben der Abschlussprüfung können auch Zwischenprüfungen vorgesehen werden.